Die befestigte Siedlung am Schlossberg von Pitten

Historische Stätte

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Beschreibung

Am Pittener Schlossberg bestand schon in der Bronzezeit (um 1500 v. Chr.) eine Befestigungsanlage, die im Frühmittelalter (9. Jh. n. Chr.) um- bzw. ausgebaut wurde und das Zentrum einer Herrschaft bildete.

Die Gemeinde Pitten liegt an der Grenze zwischen Buckliger Welt und Steinfeld und nimmt als früher Zentralort historisch einen besonderen Platz im Südosten Niederösterreichs ein. Das zeigen etwa Siedlungsspuren am Schlossberg, der vermutlich schon ab der späten Bronzezeit befestigt war.

Das bronzezeitliche Gräberfeld

Die bedeutendsten Funde aus der Bronzezeit stammen aber aus dem heute verbauten Bereich der Ortschaft Pitten. Hier befand sich ein großes Hügelgräberfeld, das bereits in antiker Zeit durch Schwemmsand zugedeckt worden war und nach Zufallsfunden in den 1970er Jahren ausgegraben wurde. Bemerkenswert sind die bronzenen Diademe, Stachelscheiben und langen Gewandnadeln aus den Frauengräbern der Oberschicht.

Die frühmittelalterliche Burg

Die Kenntnisse über die Besiedlung auf dem Burgberg verdanken wir Zufallsfunden und Ausgrabungen in den Jahren 1977 bis 1978 und 2012 bis 2014. Der frühmittelalterliche Herrensitz lag wahrscheinlich auf dem westlichsten Teil des Burgberges, dem erhöhten und nach drei Seiten abfallenden „Burgfelsen“, wo heute die mittelalterlich-neuzeitliche Burg steht. Das östlich anschließende, 2,5 ha große Siedlungsareal („Burgfeld“) war durch Wälle und Gräben gesichert. Südlich unterhalb des Burgfeldes lag eine weitere Siedlungsterrasse. Ein weitläufiges Wall-Grabensystem sicherte die ganze Anlage nach Osten ab. Es gab mindestens zwei Bestattungsplätze, einen auf der südlichen Terrasse und einen östlich des Grabens des oberen Burgfeldes. Hier fand man in drei Gräbern Tongefäße, eine Axt und Geschossspitzen.

Die frühmittelalterlich Nutzung des Areals begann wohl in der zweiten Hälfte des 9. Jhs. Wann die Anlage aufgegeben wurde und ob die Ungarneinfälle des 10. Jhs. dies bewirkten, lässt sich zum gegenwärtigen Forschungsstand nicht beantworten, Indizien für ein gewaltsames Ende der Anlage liegen aber derzeit keine vor.

Die Burganlage, in Schriftquellen als „castellum Butinu(m)“ genannt, wurde spätestens im 11. Jh. erneut besiedelt und diente als regionaler Herrschaftsmittelpunkt der bedeutenden Grafen von Formbach.

Tipp: Das PIZ1000 - Pittener Regionsmuseum setzt sich mit wertvollen Funden auf die Spuren der reichen Vergangenheit der Ortschaft.

Standort & Anreise

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    Schlossberg von Pitten

    2823 Pitten
    AT

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